In seinem Buch “Datenbank Zukunft” hat Dr. Philippe Evrard eine Auswahl seiner Visionen veröffentlicht. Viele seiner Aussagen sind so phantastisch, daß man sich eine Verwirklichung allenfalls in ferner Zukunft vorstellen kann. Vorläufig betrachtet er sie deshalb auch erst einmal als Denkanstöße und Anregungen für weitere wissenschaftliche Forschungen.
Woher aber kommen seine Visionen, und warum haben sie den “Umweg” über solche exotischen Schriftzeichen genommen? Sind diese Zeichen so etwas wie symbolische “Dateinamen” in einer “kosmischen Datenbank“, über deren Visualisierung man die entsprechenden Dateien abrufen kann?.
“Diese Informationen“, so meinte Philippe Evrard damals vor der Fernsehkamera, “sind an sich allgegenwärtig und immer erreichbar. Sie sind weder durch Zeit noch durch Raum eingeschränkt und können grundsätzlich abgerufen werden. Sie sind in einer Art höheren Informationsebene, wenn man das so nennen will.
Die meisten Naturwissenschaftler, überwiegend materialistisch – mechanistisch orientiert, lehnen die Existenz einer solchen “höheren Informationsebene” heute natürlich ab.
Aber wenn man die Geschichte der menschlichen Entdeckungen und Erfindungen, der Visionen und des künstlerischen Schaffens betrachtet, dann begegnet man einer ganzen Reihe von Tatsachen, die eine solche Annahme nicht nur denkbar machen, sondern sogar nahelegen. Ich habe im Vorangegangenen einige davon zitiert, die ich während meiner Recherchen fand und die mich von der Existenz einer “höheren Informationsebene”, einer “Datenbank Kosmos” – so der Titel meines Filmes – überzeugt haben.
Rudolf Steiner – der Begründer der anthroposophischen Bewegung, hat gelegentlich den Begriff “Akasha- Chronik“ benutzt. „Akasha“ war in der alten indischen Philosophie eine Bezeichnung sowohl für den Raum, als auch für eine feinstoffliche, den Raum erfüllende Substanz, in der alle Dinge ihren Ursprung haben. Alle unsere Gedanken und Taten – so das Denkmodell von der “Akasha-Chronik” – sollen sich dieser Substanz einprägen, wie Fußspuren im feuchten Sand. Sie sollen dort erhalten bleiben und als “Akasha-Chronik” abgelesen werden können. Wenn diese Annahme richtig ist, dann sollten dort aber nicht nur menschliche Gedanken und Taten sich wiederfinden, sondern die aller Lebewesen im Kosmos – das gesamte Wissen, die gesamte Geschichte des Kosmos müsste in dieser Chronik gespeichert sein. Ist also die “Akasha-Chronik” unsere “Datenbank Kosmos”? Ich denke schon. Aber der Name ist nicht so wichtig – eher schon die Frage, wie wir dorthin Zugang finden..
Während der Dreharbeiten zu meinem Film lernte ich auch die “NATHAL”-Methode kennen und sprach mit mehreren Seminarteilnehmern, die aufregende Dinge zu berichten hatten. Von Reisen in andere Welten war die Rede, von erstaunlichen Erkenntnissen, von überraschender Besserung körperlicher Beschwerden – mehr als genug, um mich so neugierig zu machen, daß ich beschloß selbst an einem “NATHAL”-Seminar teilzunehmen. Der Grundkurs – den man später durch verschiedene Folgeseminare ergänzen kann – dauert fünf Tage, an denen man jeweils vormittags und nachmittags eine Art “Meditation mit innerer Bilderreise” macht, mit anschließendem Erfahrungsaustausch in einem Gruppengespräch.
Wie die einzelnen Stationen der Regeln erlebt werden, und wie lange man sich dort aufhält, ist zum Teil sehr unterschiedlich. Man soll sich hier ganz den geistigen Entitäten anvertrauen, ihnen den Ablauf überlassen und nach Möglichkeit ihn nicht selbst zu lenken versuchen. Das hat den Vorteil, daß man nicht in Räume und Erlebnisse hineingerät, denen man unter Umständen noch nicht gewachsen wäre. Wenn jemand beispielsweise Angst hat, wird der Prozeß durch die geistigen Entitäten gestoppt, und die Angst wird solange bearbeitet, bis sie verschwunden ist – erst dann wird die “Reise” fortgesetzt. Andererseits kommt man dadurch aber auch nicht weiter, als es die geistigen Entitäten wollen, und einige Teilnehmer haben im ersten Seminar die „Lichtebene“ noch nicht erreichen können. Ein Arzt aus meiner Gruppe kam beispielsweise in den fünf Tagen immer nur bis zur “Liege” wo er verschiedenen “Behandlungen” unterzogen wurde.
Er war trotzdem nicht enttäuscht, denn es war ihm bewußt geworden, was in seinem Leben alles falsch lief, und er ging aus dem Seminar mit einer klaren Vorstellung, was er alles zu ändern hatte. Bei einigen Teilnehmern spielte sich sehr viel ab, bei anderen weniger und ich hatte im Nachhinein den Eindruck, daß jeder das bekam, was er gerade brauchte – nicht was er wollte oder erhoffte.
Es geht hier – darauf hat Frau Dr. Gertje Lathan immer wieder hingewiesen nicht um „spirituellen Abenteuerurlaub“ , sondern um eine Weiterentwicklung des Charakters und der eigenen Fähigkeiten. Es sind individuelle Lernprozesse, die hier ablaufen – es gilt beispielsweise, Demut zu lernen, den Frust auszuhalten, einmal nicht den eigenen Willen durchsetzen zu können, und sich statt dessen einem höheren Willen anzuvertrauen.
„Es ist vor allem wichtig“ sagt Frau Gertje Lathan „eines zu erkennen; ich kann nichts erzwingen, wenn ich mich nicht ändere“.
Es sind vor allem drei Dinge, die “NATHAL” von anderen Formen des mentalen Trainings unterscheiden.
Da ist zum einen die Priorität des Gefühls:
Der Zugang zu den höheren geistigen Ebenen wird nicht über den Verstand gewonnen, sondern über das Gefühl.
Gefühl ist die Grundlage des Erkennens und die Basis für Änderungen.
schrieb Gertje Lathan in einem Aufsatz über die “NATHAL”-Methode.
“Realität stellt das Abbild des Gefühls dar: alles, was gefühlt wird, wird erkannt.
Damit bildet Gefühl eine der universalen Kräfte”.
Und an anderer Stelle “Vor der Materie existiert ein absolut realer energetischer Raum, der nur durch Gefühle erfahrbar ist. Mit der Stärke der Gefühle wächst die Stärke der Erfahrbarkeit dieses energetischen Raumes. Räume mit gefühlter Energie sind Räume, die ohne das Vorhanden sein von Materie erfahren werden können. Auf diese Weise tritt man ein in den höherdimensionierten Raum der Gefühle. Dieser Überraum der Gefühle ist der eigentliche Motor der Entwicklung”.
Der zweite Aspekt ist: die Begegnung mit einer besonderen Art von Licht, das voller Informationen steckt und alle Fragen beantworten kann.
Dies „wissende (und liebevolle) Licht“ ist in der Vergangenheit häufig von Mystikerinnen und Mystikern beschrieben worden, und auch von Menschen, die eine sogenannte “Nahtoderfahrung” gemacht haben, die klinisch tot waren, und wiederbelebt wurden.
Die Mystikerin Hildegard von Bingen hat von jenem „lebendigen Licht“ – wie sie es nannte – nicht nur ihre großartigen, auch heute, nach fast 900 Jahren, noch hochgeschätzten Werke diktiert bekommen, sondern auch viele einfache und konkrete Anweisungen für Menschen die sie um Hilfe baten.
“Ich schaute zu dem Lichte auf“, schrieb sie beispielsweise, und: “Es gab mir folgende Antwort für Dich…” Sie hat auch zukünftige Ereignisse vorhergesagt – unter anderem, dem Kaiser Friedrich ,Barbarossa. Was es genau war, ist nicht überliefert, aber der Brief, in dem Barbarossa die Prophezeiung bestätigt, ist uns erhalten geblieben.
Immer wieder betont Hildegard, daß ihr Wissen nicht aus ihr selbst stammt, sondern aus dem wissenden Licht: “Was es mir nicht sagt, das weiß ich nicht. Sie sieht sich als Instrument und Vergleicht sich mit einer “Posaune, die zwar die Töne gibt, aber selbst nichts dazu tut. Ein anderer bläst hinein, damit sie töne.”
Während Hildegard von Bingen diese Fähigkeit schon von Geburt an besaß, hat
Teresa von Avila, ihre spanische Schwester im Geiste, durch bestimmte Formen des Gebets – das “Gebet der Worte”, das “Innere (wortlose) Gebet”, das “Gebet der Vereinigung” – in der Zurückgezogenheit ihrer Klosterzelle, den Zugang zu einer höheren Wirklichkeit gefunden. Sie berichtete zum Beispiel von Reisen in eine “fremde Region, die ganz anders ist als die, in der wir leben. Dort zeigt sich ihr ein anderes Licht, das so verschieden von dem hiesigen ist, daß es ihr unmöglich wäre, auch wenn sie sich ihr ganzen Leben lang darum bemühte, es sich mit all den anderen Dingen auszudenken.
In einem Augenblick wird ihr da eine solche Unzahl von Dingen gezeigt, daß sie in vielen Jahren der Mühe mit ihrer Phantasie und ihrem Denken nicht ein Tausendstel davon zusammen brächte. Dies ist keine Vision des Verstandes, sondern eine bildhafte Schau, die man mit den Augen der Seele viel besser aufnehmen kann, als wir hier mit denen des Körpers sehen; und ohne Worte werden ihr da mancherlei Dinge klar.
Auch viele Menschen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, sind der Meinung, sich in einer Spähre kosmischen Wissens oder sogar „Allwissens” befunden zu haben:
Der Schweizer Musiker Bo Katzmann meinte zum Beispiel: “Ich war im Allwissen drin und badete darin quasi.”
Die Amerikanerin Betti J.Eadie schrieb in einem Buch über ihre Nahtoderfahrung:
„Da erfüllte Sein Licht meinen Geist und meine Fragen wurden beantwortet, noch bevor ich sie richtig gestellt hatte. Sein Licht war Wissen. (…) Wissen durchdrang mich, ja in gewisser Weise wurde ich selbst das Wissen, und ich war fasziniert von meiner Fähigkeit, die Geheimnisse des Universums einfach dadurch zu verstehen, daß ich über sie nachdachte.Und ihr Landsmann Dannion Brinkley wurde während seiner Nahtoderfahrung von einem Lichtwesen in eine Kristallstadt begleitet, von der er sagte, daß sie “ein Ort des Lernens war. Ich konnte alle Fragen stellen und würde Antworten bekommen. Ich war wie ein Tropfen Wasser im Wissen des Ozeans oder ein Lichtstrahl, der weiß, was alles Licht weiß.“
Durch das „NATHAL”-Training haben wir einen sehr einfachen und gangbaren Weg, um zu jener „Lichtebene“ zu gelangen. Es ist das Verdienst von Dr. Gertje Lathan, hier eine Technik entwickelt zu haben, die auch für den modernen Menschen und unter den Bedingungen unserer westlichen Zivilisation leicht zu erlernen und auszuüben ist.
Und daß wir uns bei dieser „Reise in die Überwelt” nicht verirren, dafür sorgt der dritte besondere Aspekt der „NATHAL-Methode“.
Er liegt in der Gestalt der beiden „Wesen“ die man während des “NATHAL”-Trainings visualisiert, und die einem während des gesamten Ablaufs mit Rat und Tat zur Seite stehen. Solche „Wesen“ sind in der spirituellen Überlieferung seit alters her bekannte Figuren. Man sprach vom „Schutzengel“, vom „inneren Helfer“ oder „geistigen Führer“.
Die alten Germanen kannten den „fylgjur“ , den unsichtbaren Freund und Gefährten. Und ihr Gott Odin wurde von zwei weisen Raben begleitet, Hugin und Munin, die auf seinen Schultern saßen und ihn mit Informationen und guten Ratschlägen versorgten.
Der griechische Philosoph Sokrates hatte seinen Daimonion, der sich als eine innere Stimme bemerkbar machte. Seinen Freunden erzählte der Philosoph: “Ihr habt mich oft und bei manchen Gelegenheiten sagen hören, etwas Göttliches lasse sich in mir Vernehmen. Das begann bei mir schon in meinen Knabenjahren; und wenn diese Stimme sich vernehmen läßt, dann warnt sie mich stets vor dem, was zu tun ich im Begriffe bin.
Der irische Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats hat nach eigenen Aussagen seine späte Lyrik mit Hilfe zweier Geistwesen verfaßt, die er “instructors” nannte – “Lehrer”.
Sie tauchten zum ersten Mal im Oktober 1917 auf und verkündeten ihm: “We have come to give you metaphors for poetry – wir sind gekommen, um dir bildhafte Ausdrücke für deine Poesie zu liefern”.